Dr. Rudolf Seiters, Präsident des Deutschen Roten Kreuzes, sagt zur Schlussveranstaltung des Kongresses: “Damit wir auch in Zukunft in einer lebenswerten Gemeinschaft leben, müssen wir noch mehr Menschen für das freiwillige Engagement begeistern. Unsere ‘Münsteraner Erklärung’ setzt hierfür wichtige Impulse.”
Offener, jünger, spontaner, älter, gemeinsamer, anerkannter – das sind die Schlagworte der Erklärung. Gemeint ist, dass die Zielvorstellung eines lebenslangen Engagements nur zu verwirklichen ist, wenn einerseits das Angebot auch für alle Kulturen, sozialen Hintergründe und Altersgruppen attraktiv ist. Daran will das Rote Kreuz selbst arbeiten. Gemeint ist aber auch, dass freiwilliges Engagement noch stärker anerkannt und gefördert werden muss. Auch die Wirtschaft muss mehr Mitverantwortung für die Bürgergesellschaft übernehmen, beispielsweise durch die Freistellung von Arbeitnehmern für wichtige gesellschaftliche Aufgaben. Und die Politik muss das Engagement der Bürger noch stärker fördern, beispielsweise durch Steuererleichterungen für Zeitspenden.
Motivierbares Potenzial
Zum großen DRK-Zukunftskongress „Engagement heute. Die neue Bürgergesellschaft“ hat das Deutsche Rote Kreuz zudem in einer Emnid-Studie nachgefragt: Wie viele und welche Menschen sind – über die bereits Engagierten hinaus – offen für ein ehrenamtliches Engagement? Befragt wurden 1005 repräsentativ ausgewählte Personen ab 14 Jahren. Dabei fand man heraus, dass sich von den derzeit nicht ehrenamtlich Aktiven 24 % ein solches Engagement vorstellen könnten. In Zahlen bedeutet dies, das Ehrenamt hat ein Potenzial von weiteren 17 Millionen Bürgern. Damit ließe sich die Zahl der Ehrenamtlichen verdoppeln. Bei den über 60-Jährigen ist das motivierbare Potenzial geringer. Hier könnten sich nur 18 % vorstellen, ein Ehrenamt zu übernehmen.
Ausgezeichnete Projekte
Die Vizepräsidentin des Deutschen Roten Kreuzes, Donata Freifrau Schenck zu Schweinsberg, ehrte beim Zukunftskongress zudem die Preisträger des Wettbewerbs “Engagiert im DRK”. Der erste Platz ging an das Projekt “Rette sich wer’s kann – Schwimmen lernen im Kindergarten” des DRK-Landesverbandes Mecklenburg -Vorpommern, der zweite Platz an das Projekt “Fit für den Job – Das Mentorenprojekt” des DRK-Kreisverbandes Münster und der dritte Platz an das Projekt “Schulsanitätsdienst – Ausbau und Intensivierung” des DRK-Kreisverbandes Offenbach. Die Preisverleihung moderierte Rotkreuz-Botschafter Jan Hofer.
Der Kongress war die größte Veranstaltung in Deutschland im Rahmen des Europäischen Jahres der Freiwilligentätigkeit 2011.
Quelle: Rettungsdienst.de