Freitag, 28. Mai 2010

Stöcker verärgert

Der Eferdinger Modeunternehmer Peter Stöcker ist erzürnt: Beim Verkauf des desolaten Stadtsaals sei er trotz besseren Angebots von der Gemeinde übergangen worden, wie er mir erzählte. Den Zuschlag erhielt Ex-Bundesrat Georg Spiegelfeld (VP).

Seit Jahren bemühte sich Stöcker um den Kauf des Gebäudes und wollte sein benachbartes Bekleidungsgeschäft auf mehr als 3500 Quadratmeter vergrößern: „Ich habe vier Offerte gelegt, der Gemeinde letztlich sogar angeboten, sie könne an der Gestaltung des neuen Gebäudes mitarbeiten. Die Revitalisierung des alten Bräuhauses als Veranstaltungssaal hätte ich abgewartet.“

Dass nicht er, sondern Georg Spiegelfeld den Zuschlag erhalten hat, kann er sich nicht erklären. „Ich hätte 30 zusätzliche Arbeitsplätze in der Region geschaffen“, sagt er. Sein letztes Angebot habe Spiegelfelds Offert bei identischem Inhalt um 70.000 Euro überstiegen. Den Zuschlag erhielt er trotzdem nicht. „Das ist eine menschliche Enttäuschung.“

VP-Vizebürgermeister und Chefverhandler Egolf Richter ist über Stöckers Reaktion nicht verwundert, weist die Anschuldigungen aber zurück: „Das Angebot hat sich in den wichtigen Punkten sehr wohl unterschieden.“ Stöcker habe sich im Gegensatz zu Spiegelfeld geweigert, sich bei der Planung einer Fachjury zu unterwerfen. „Wir wollen nur sicherstellen, dass der Neubau in das Stadtbild passt. Das ist legitim.“ Die Möglichkeit einer baurechtlichen Intervention, wie Stöcker sie einräumen wollte, sei nicht genug. „Da könnten wir nur bei der Statik und rechtlichen Grundlagen mitentscheiden.“
Quelle: ooeNachrichten