Nach der Kündigung eines Rettungsassistenten im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim haben führende bayerische Neurologen ihr Unverständnis geäußert. Der Mann habe medizinisch richtig gehandelt.
In einer Umfrage des Bayerischen Rundfunks geben die Mediziner dem gekündigten Rettungsassistenten Recht. Er habe gemäß dem aktuellen Stand der Forschung gehandelt, sagten sie unisono.
Bei einem epileptischen Anfall komme es vor allem auf die schnelle Behandlung an, sagte Prof. Hajo Hamer, Leiter des Epilepsiezentrums an der Uni Erlangen und Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Epileptologie.
Notfallmittel kontra Standard-Medikament
Die Sterblichkeit bei einem solchen schweren Anfall liege immer noch zwischen 20 und 50 Prozent, sagte Hamer. Er verweist zudem auf eine US-Studie, wonach das im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim eingesetzte Notfallmittel erfolgreicher gewesen sei als das von einem Notarzt verabreichte Standard-Medikament.
Forderung: Kompetenzen für Assistenten ausweiten
Ärzte, die einen Rettungsassistenten wegen der medikamentösen Behandlung eines schweren Anfalls kritisieren, hätten Fortbildungsbedarf, kritisierte einer der befragten Neurologen. Für die Patienten wäre es wünschenswert, wenn die Kompetenzen der Rettungsassistenten in diesem Bereich ausgeweitet würden, so die Forderung. Prof. Hamer befürwortet den Vorschlag unter zwei Bedingungen: Auf die Schnelle ist kein Notarzt erreichbar und die Assistenten sind entsprechend geschult.
Quelle: bayrischerRundfunk
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