Sonntag, 1. Dezember 2013

Auf dem Rücken der Patienten



Der Rot-Kreuz-Betriebsrat will im Tarifstreit zurück zu Verhandlungen. "Das würde auf dem Rücken der Patienten stattfinden", warnt der Zentralbetriebsratsvorsitzende Hermann Matlschweiger vor einem vertragslosen Zustand.

Die Wogen im Tarifstreit zwischen Rotem Kreuz und Gebietskrankenkasse (GKK) glätten sich nicht, im Gegenteil: Kommt es nicht bald zu einer Einigung, könnte per Jahresende der Tarifvertrag vom Roten Kreuz gekündigt werden.
Wie schon kurzzeitig im Sommer, gäbe es dann erneut einen vertragslosen Zustand.
Eine Situation, die Zentralbetriebsratsvorsitzender Hermann Matlschweiger unbedingt verhindern will. "Das würde auf dem Rücken der Patienten stattfinden. Es kann nicht sein, dass Patienten Transportkosten von bis zu 5000 Euro vorfinanzieren müssen." Matlschweiger und seine Betriebsratskollegen haben sich in einem offenen Brief an die Landesregierung gewandt. Darin beklagen sie vor allem die von der GKK geforderte Reduktion von 100.000 Transportfahrten bis zum Jahr 2015 (wir berichteten). "Damit wären beim Roten Kreuz bis zu 150 Arbeitsplätze in Gefahr", umreißt Matlschweiger die Folgen. In die Versorgungslücken würden die Mitbewerber hineinstoßen, diese sich dabei allerdings nur "die Rosinen herauspicken" - und das zu niedrigeren Preisen.

Der Rotkreuz-Betriebsrat ersucht die Landesregierung, alle Beteiligten zurück an den Verhandlungstisch zu holen. Man sei bei der Reform der steirischen Krankenhäuser durch den Rost gefallen, das Transportaufkommen würde dadurch steigen. Eine Reduktion der Mittel für das Rote Kreuz ist für Matlschweiger daher nicht denkbar. "In vielen Regionen pfeifen wir personell schon aus dem letzten Loch."

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