Mittwoch, 13. März 2013

GeneralsekretärIn

Über die Sprache die Einstellung ändern
Die Rotkreuz-Bewegung nimmt den Weltfrauentag zum Anlass, um eine Gender-Initiative vorzustellen. Generalsekretär Werner Kerschbaum über das Bekenntnis des Roten Kreuzes zur Gleichstellung der Geschlechter.

"52 Prozent der Weltbevölkerung sind Frauen, 48 Prozent sind Männer. Wenn wir Frauen nicht vollständig an Entscheidungsprozessen teilhaben lassen, nützen wir nicht das volle Potential aller Freiwilligen, Mitglieder und Mitarbeiter, die wir im Roten Kreuz haben", sagt Rotkreuz-Generalsekretär Werner Kerschbaum.

Das öRK ist eine von 53 Rotkreuz-Gesellschaften weltweit, die den "Gender Pledge" zur Gleichstellung der Geschlechter unterschrieben haben. "Für eine nationale Gesellschaft bedeutet die Unterschrift unter solch ein Dokument, dass wir an die umfassende und nicht ausschliessende Herangehensweise, die der Pledge promotet, glauben. Es bedeutet auch, dass es genügend Unzufriedenheit mit dem Status quo gibt, um eine Veränderung anzustossen. Und dass es eine Vision gibt, in welche Richtung die Organisation gehen soll und diese von einem konkreten Plan untermauert wird.“

Die Unterschrift stellt für das Rote Kreuz einen Ausgangspunkt dar, um klare Ziele zu erreichen. Die Gleichstellung der Geschlechter quer durch alle Hierarchiestufen der Organisationen soll etabliert werden.

Gleichstellung beginnt zuhause

Das Vorhaben äussert sich bereits in konkreten Schritten. Einer davon ist die Etabilierung eines Monitioring-Systems, das die Performance des öRK in Gender-Fragen überwacht.

Ausserdem entstehen Management-Trainings für Männer und Frauen. Mit Anfang Juli 2013 startet im öRK ein flexibles Arbeitszeitmodell, das vor allem teilzeitbeschäftigten Eltern und alleinerziehenden Müttern entgegen kommt.

“Um eine echte Kultur der Gleichstellung in einer Organisation zu erreichen, muss man bei den Wurzeln beginnen, zum Beispiel indem man Kommunikationsmuster ändert und damit beeinflusst worürber Menschen reden und wie sie darüber reden”, sagt Werner Kerschbaum. “Um es mit Wittgenstein zu sagen: Sprache schafft Wirklichkeit. Worüber in einer Organisation täglich gesprochen wird, das wird auch passieren. Deshalb sind wir überzeugt davon, dass es sehr wichtig ist, Genderfragen auf die Agenda von Meetings zu setzen, angefangen bei Geschäftsleitungstreffen bis hin zu Treffen mit anderen nationalen Gesellschaften.”

“Gleichstellung beginnt zu Hause”, so Werner Kerschbaum abschliessend. “Wenn wir es schaffen, unsere Organisation zu ändern, wird das auch unsere Programme und unsere Umgebung beeinflussen, davon bin ich zutiefst überzeugt.”
Quelle: Rotes Kreuz

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