WELS. In einem Autobahntunnel kann eine Panne sehr unangenehm werden – und mitunter auch gefährlich. Ein Pilotprojekt bietet Einblick hinter die Kulissen der Asfinag-Zentrale in Wels.
„Leider haben zu viele Verkehrsteilnehmer Hemmungen, eine der Notruftasten zu drücken und rufen lieber einen Automobilclub mit dem Handy an – aber dadurch bekommen wir nichts mit, und das ist ein Sicherheitsrisiko“, sagt Thomas Feck-Melzer von der Asfinag-Überwachungszentrale in Wels.
Dabei reicht das Öffnen einer der Fluchttüren oder das Zufahren zur Pannenbucht, um einen Alarm auszulösen. Die Ampeln schalten dann automatisch auf Gelb um.
Damit den Verkehrsteilnehmern das richtige Verhalten in Fleisch und Blut übergeht, initiierte der Operator ein Pilotprojekt, bei dem Mitglieder der Feuerwehr, Rettung oder Polizei, aber auch Fahrschullehrer und Berufskraftfahrer einen Blick hinter die Kulissen der Überwachungszentrale in der Messestadt werfen können. Dort werden die Bilder von 400 Kameras, die in ganz Oberösterreich installiert sind, abwechselnd auf 60 Bildschirme projiziert. „Aber wir können nicht alles sehen“, sagt Feck-Melzer. Ein Stau zeichnet sich auf einem der Monitore ab und Autofahrer nützen die Rettungsgasse, um vorwärts zu kommen. „Es gibt nichts, was es nicht gibt“, sagt der Operator. „Wildschwein Fridolin ist mal durch einen Tunnel gelaufen, eine Frau hat ihren Freund aussteigen lassen, Spaziergänger führen ihre Hunde aus, und wir hatten auch Autofahrer die anhielten, um eine freilaufende Katze zu fangen.“ An die 1900 Pannen, Staus und Unfälle halten die Mitarbeiter der Überwachungszentrale jährlich auf Trab. „In diesen Fällen reagieren wir sofort, sperren wenn nötig den Tunnel und setzen die Rettungskette in Gang.“
Von dem Projekt erhofft sich Feck-Melzer, dass die Teilnehmer ihre Erfahrungen an möglichst viele „Kunden“ weitergeben.
Anmeldungen für einen Besuch in der Asfinag-Überwachungszentrale Wels per E-Mail an: thomas.feck-melzer@asfinag.at
Quelle: ooeNachrichten
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