Dienstag, 16. September 2014

Den Überfluss ein bisschen gerechter verteilen

AIGEN. Es ist ein Beitrag zur Armutsbekämpfung, den das Rote Kreuz mit dem ersten Sozialmarkt im Bezirk Rohrbach leistet. Gleichzeitig tritt man damit aber auch gegen die Wegwerfgesellschaft, gegen das Verschwenden von Lebensmitteln an. Am Mittwoch Abend wurde der Markt offiziell eröffnet.
Zwischen Müsli, Spaghetti, Orangensirup und Geschirrspülmittel tummelten sich die vielen Eröffnungs-Gäste, die sich ein Bild vom ersten Sozialmarkt im Bezirk machten. Im ehemaligen Schlecker/dayli-Geschäft in Aigen können nun Menschen mit geringem Haushaltseinkommen Güter des täglichen Bedarfs zum leistbaren Preis erwerben.
Immer Dienstag und Donnerstag, von 14 bis 17 Uhr werden Produkte verkauft, die für den normalen Handel nicht mehr geeignet sind und die direkt aus dem Supermarktregal in den Sozialmarkt kommen.
Schon die ersten Öffnungstage wurden gut angenommen, erzählen die Sozialmarkt-Mitarbeiter. Insgesamt 44 Frauen und Männer haben dafür ihren freiwilligen Dienst beim Roten Kreuz begonnen – diese sind „ein Segen für die Menschen, die hier einkaufen“, meinte Rotkreuz-Landeskurat Paulus Manlik, als er selbst die Räumlichkeiten segnete. Er sprach aber auch deutliche Worte zur heutigen Wegwerfgesellschaft: „Lebensmittel werden vernichtet, obwohl sie verwendbar und genießbar wären. Wir leben im Überfluss und sind nicht in der Lage, diesen gerecht zu verteilen.“ Der Sozialmarkt ist ein kleiner Schritt in diese Richtung.

Gleichzeitig lässt er Menschen, die an der Armutsgrenze leben, ihre Würde, sagte RK-Landespräsident Walter Aichinger: „Sie bezahlen für die Waren und sind keine Almosen-Empfänger.“

Weiterer SOMA geplant

Der Bedarf ist da: 7000 Kunden kaufen in den mittlerweile 15 stationären Sozialmärkten Oberösterreichs ein, weitere vier gibt es als mobile Einrichtung. Geplant sind außerdem vier weitere, davon auch einer im südlichen Teil des Bezirkes Rohrbach, verriet Aichinger. RK-Bezirksstellenobfrau Wilbirg Mitterlehner betonte, dass dies auch notwendig sei. Ihr Appell: „Verbreiten Sie die Botschaft vom Sozialmarkt, denn es gibt mehr Menschen als wir glauben, die diesen nötig haben.“
Quelle: Tips

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