Freitag, 17. Mai 2013

Suizid ist männlich

Männer nehmen sich dreimal häufiger das Leben als Frauen. Das hohe Suizidrisiko bei Männern scheint dabei nicht auf eine bestimmte Altersgruppe begrenzt zu sein. Diese und weitere Erkenntnisse gehen aus dem „Männergesundheitsbericht 2013″ hervor, den kürzlich die Stiftung Männergesundheit vorgelegt hat.

Das „Modell Werther“ hat ausgedient: Der männliche Suizid ist längst kein alleiniges Jugendphänomen mehr:
Männer aller Altersklassen sind betroffen. Die Gründe liegen in der Regel tiefer als eine romantisch-überhöhte Liebensenttäuschung.

Dem Freitod geht meist eine längere Phase einer schweren Depression voraus, die in vielen Fällen nicht diagnostiziert und behandelt wurde. Jährlich nehmen sich in Deutschland 7600 Männer das Leben. Die Suizidrate bei Männern ist zwischen den Jahren 2009 und 2011 um neun Prozent gestiegen. Dies lasse auf eine steigende Dunkelziffer von Depressionen in der männlichen Bevölkerung schließen, vermutet die Stiftung Männergesundheit in ihrem Bericht.

Wie der „Männergesundheitsbericht 2013“ ferner zeigt, weist die Suizidkurve bei Männern in drei Altersgruppen besonders hohe Spitzen auf: bei den 15- bis 24-Jährigen, den 45- bis 59-Jährigen und bei Männern im Rentenalter ab 70 Jahre. Es werde deutlich, so die Stiftung, dass damit die Motive, Ursachen und Auslöser altersspezifisch unterschiedlich sein müssten.

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