WELS. Seit wenigen Wochen wird das Stadtbild von einer modernen Innovation in Sachen Erste Hilfe geprägt: Das Rote Kreuz Wels zählt nun zwei Rettungs-Segways zu seinen Einsatzfahrzeugen.
Beim Innenstadtkriterium wurden die neuen Fortbewegungsmittel erstmals eingesetzt. „Die Segways werden nur bei Veranstaltungen verwendet, wo große Menschenmassen zusammenkommen“, erklären Andreas Heinz und Reinhard Hadler vom Roten Kreuz Wels.
Weitere Beispiele dafür sind der Halbmarathon oder die Messe Wels.
Dabei werden die Segways für die Erstversorgung am Unfallort eingesetzt. Der Vorteil ist, dass sie dynamischer einsetzbar sind als andere Mittel. Sie bieten höhere Flexibilität und einen erheblichen Zeitvorteil. „Wenn man durch eine Menschenmasse hindurch muss, um am Ort des Geschehens anzukommen, kann man den Geschwindigkeitsvorteil eines Rettungsautos nicht nützen. Mit den Segways sind wir also schneller beim Patienten, ohne jemanden auf dem Weg dort hin zu gefährden“, sagt Hadler.
Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit, die benötigte Ausrüstung zur Erstversorgung mitzuführen: „Wir haben alles dabei was für die Versorgung von erkrankten, verletzten oder vergifteten Personen gebraucht wird“, erklärt Heinz prägnant.
Um auf Nummer sicher zu gehen, werden regelmäßig Fahrübungen mit Ausrüstung und Uniform trainiert. Zwar sei das Üben aufwendig, jedoch unbedingt notwendig. „In Notfallsituationen darf man sich keinen Fehler erlauben“, sagt Hadler. Darum wird eine gute und regelmäßige Schulung mit eigenen Instruktoren benötigt.
Bei den Übungsfahrten in der Stadt und im Gelände zogen die Rettungskräfte viele Blicke auf sich. Das kommt Heinz und Hadler gar nicht ungelegen: „Die große Aufmerksamkeit kann nicht schaden. Das überzeugt die Leute, dass der Einsatz der Rettungs-Segways eine wirklich gute Sache ist!“
Zahlen und Fakten:
Segway:
Ein Segway wird durch Schwerpunktverlagerung gesteuert. Die Maximalgeschwindigkeit beträgt 20 km/h, das Gewicht der mitgeführten Ausrüstung kann bis zu 30 kg schwer sein.
Finanzierung:
Die Segways wurden aus dem eigenen Budget finanziert. Ein Gerät kostet inklusive Ausrüstung 15.000 Euro.
Einsatz in Österreich:
Derzeit werden fünf Rettungssegways verwendet: zwei in Wien, einer in St. Pölten und zwei in Wels.
Quelle: ooeNachrichten
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