Montag, 7. Mai 2012

Eiskalt erwischt - Gewerkschaft VIDA zum Weltrotkreuztag

Auch auf die Anliegen der Beschäftigten schauen
In Steiermark fehlt KV-Abschluss, in Tirol hapert es bei Ausstattung

"Zu Recht wird am 8. Mai der Weltrotkreuztag gefeiert, denn das Rote Kreuz und seine MitarbeiterInnen leisten rund um den Globus Hilfe für Menschen in Notlagen. Zugleich ist es unsere Aufgabe, als Gewerkschaft die Organisation auf die Mängel im Umgang mit ihren eigenen Beschäftigten hinzuweisen", sagt der stellvertretende vida-Vorsitzende Willibald Steinkellner.

Das Motto des Österreichischen Roten Kreuz "Aus Liebe zum Menschen" müsse auch Leitlinie für die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten sein.
"Hier sehen wir vor allem in der Steiermark und in Tirol Handlungsbedarf", sagt Steinkellner. Österreichweit gab es für die hauptberuflichen MitarbeiterInnen für 2012 zumindest moderate Lohnerhöhungen - ausgenommen für die Beschäftigten in der Steiermark. "Trotz mehrerer Verhandlungsrunden war es bislang nicht möglich, eine faire Lohnerhöhung zu erreichen. Eine Einmalzahlung, die nicht dauerhaft die Einkommen erhöht, lehnen die BetriebsrätInnen verständlicherweise ab", sagt Steinkellner. Durch die Teuerung steigen die Preise für Wohnen, Energie und Lebensmittel laufend an. "Daher müssen auch die Löhne dauerhaft angehoben werden. Die Beschäftigten leisten wertvolle Arbeit - sie haben sich eine Lohnerhöhung hart verdient", sagt Steinkellner. Betroffen von der bisherigen "Nulllohn-Runde" sind sowohl die Beschäftigten im Rettungsdienst als auch in der mobilen Pflege und Betreuung in der Steiermark.

Lücken im Arbeitnehmerschutz beim Einsatz der Tiroler "Sanis"

Das Land Tirol hat das Rettungswesen 2009/2010 europaweit ausgeschrieben. Zum Zug kam eine Bietergemeinschaft rund um das Rote Kreuz, mit 1. Juli 2011 startete der neu organisierte Rettungsdienst. Gemäß der Ausschreibung muss jeder Einsatzort binnen fünfzehn Minuten erreicht werden. "Um das zu garantieren, warten die SanitäterInnen jetzt nicht nur an Stützpunkten auf ihre Einsätze. Zusätzlich gibt es sogenannte Bereitstellungspunkte, an denen die Rettungsautos platziert werden", sagt Steinkellner.
Das Problem dabei: Oft befinden sich die Bereitstellungspunkte in unbewohnten Gegenden - ohne benützbares WC in der Nähe. Viele Autos haben auch nach wie vor keine Standheizung im Lenkerbereich, was insbesondere in der kalten Jahreszeit ein Problem ist. Trotz einer Rüge des Arbeitsinspektorats im Winter hat sich an der Einteilung der Dienste an Bereitstellungspunkten und der Ausstattung der Rettungsautos bislang kaum etwas verbessert. "Wir fordern die Arbeitgeber auf, hier dringend für Verbesserungen zu sorgen. Die Wertschätzung der MitarbeiterInnen muss sich auch in adäquaten Arbeitsbedingungen und in einer fairen Entlohnung ausdrücken", sagt Steinkellner abschließend.
Quelle: APA

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen