Sieben von acht Ortsstellenleitern des Roten Kreuzes im Bezirk Liezen nahmen an der Sitzung teil, die laut Protokoll "aufgrund Unstimmigkeiten mit Bezirksgeschäftsführer Werner Kohlbacher" einberufen wurde. Die rund eineinhalbstündige Diskussion endete mit der Forderung an den Landesverband nach "objektiver Überprüfung der Fähigkeiten" des Geschäftsführers. Die Ortsstellenleiter haben daran offenbar ihre Zweifel: "Wir sind überzeugt, dass unser Bezirksgeschäftsführer in seiner Funktion nicht geeignet ist", heißt es wörtlich in dem Protokoll und der Forderung an das Landesgremium.
Kritisiert wird von den Ortsstellenleitern, dass viele Dinge versprochen, "die allerdings nicht oder erst nach mehrmaligen Aufforderungen erledigt werden". In der Luft hängt etwa die Sanierung der Ortsstelle Trieben, wofür die Stadtgemeinde bereits 50.000 Euro in Aussicht gestellt hat. Das Rote Kreuz müsste noch etwa 17.000 Euro auftreiben und der Landesverband eine Erklärung abgeben, wonach die Förderung an die Stadt zurückzuzahlen ist, falls das Dienststellengebäude innerhalb von zehn Jahren verkauft wird. Unmut gibt es über die Abgeltung von Überstunden der Hauptamtlichen, über "schlechten Informationsfluss, fehlende Kommunikation", Wirrnisse während des vertraglosen Zustandes mit der GKK für die Krankentransporte und die parteipolitische Betätigung Kohlbachers.
Seine ÖVP-Funktionen sind laut Werner Kohlbacher Geschichte: "Ende Juli habe ich mein Gemeinderatsmandat in Gaishorn zurückgelegt und zugleich auch den Obmann der Ortspartei." Die Sitzung der Ortsstellenleiter fand am 23. Juli statt. Die Sanierung in Trieben sei geplant, der Landesverband stehe dem Vorhaben positiv gegenüber und habe auch bereits die Zeh-Jahres-Frist akzeptiert. "Manche Dinge dauern einfach länger, weil Rücksprache zu halten ist, der Handlungsspielraum als Bezirksgeschäftsführer ist sehr begrenzt." Für die Überstunden (hier ist eine Klage am Arbeitsgericht anhängig) werde nach einer Lösung gesucht. Von der Vorgangsweise der Ortsstellenleiter sei er "schockiert und enttäuscht, das ist nicht offen und ehrlich." Ein einziger Ortsstellenleiter habe einmal das Gespräch mit ihm gesucht. "Ich hatte den Eindruck, wir konnten das ausreden. Sonst war nie jemand bei mir, auch von dieser Sitzung habe ich nichts gewusst", betont Kohlbacher. Er gehe davon aus, dass sich die Situation in Gesprächen klären lasse.
Quelle: UTE GROSS@kleineZeitung
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