Dienstag, 11. Januar 2011

Sorgenfalten

Zivildienst weg: Sorgen beim Rotem Kreuz
Absolventen eines freiwilligen Sozialjahres können den Verlust der Zivildiener keinesfalls wettmachen, stellt das Rote Kreuz im benachbarten Bayern klar - auch vor dem Hintergrund der aktuellen Wehrpflicht-Debatte in Österreich.

In dieser Woche sollen ja die Heerespläne von Österreichs Verteidigunsminister Norbert Darabos (SPÖ) präsentiert werden, die mit hoher Wahrscheinlichkeit auf die Abschaffung der Wehrpflicht hinauslaufen.

In Bad Reichenhall und an vielen anderen Standorten im benachbarten Bayern steht dem Roten Kreuz durch die ausgesetzte Wehrpflicht in Deutschland in wenigen Monaten großer Personalmangel bevor.


Der Zivildienst wird dadurch nämlich de facto auch abgeschafft bzw. ausgesetzt, sagt Markus Zekert, stellvertretender Geschäftsführer des Roten Kreuzes in Bad Reichenhall:

"Wir werden davon nicht total überrascht, weil es sich seit mehreren Jahren abzeichnet. Vor allem die Anwerbung unseres Nachwuchses bei Haupt- und Ehrenamtlichen leidet da ganz massiv darunter. Frischer Wind fehlt, und etwa ein Drittel unserer Hauptamtlichen waren früher Zivildiener. Ich war auch Zivildiener und bin bei diesem Beruf hängengeblieben."

Fest angestellte Mitarbeiter statt der Zivildiener kommen dem Bayerischen Roten Kreuz künftig vier- bis fünf Mal teurer. Einschnitte bei den Leistungen des Roten Kreuzes zu ungunsten der Patienten seien damit unausweichlich, warnt Zekert.