Donnerstag, 29. Juli 2010

Wieso? Weshalb? Warum?

In welchen Fällen wird ein Rettungshubschrauber angefordert?

Das obliegt der Einschätzung der Mitarbeiter der Rot-Kreuz-Leitstellen. Wenn sie davon ausgehen, dass eine Situation vorliegen könnte, bei der ärztliche Hilfe erforderlich ist, entsenden sie einen Notarzt. Auf dem Boden oder aus der Luft. „Das schnellste und nächstgelegene Rettungsmittel wird geschickt, unabhängig von welcher Organisation es ist“, sagt Rot-Kreuz-Präsident Leo Pallwein-Prettner. Die Rettungshubschrauber übernehmen auch Bergungen Verletzter aus unwegsamem Gelände.

In Oberösterreich sind die zwei ÖAMTC-Helikopter in Linz-Hörsching und Suben und der seit 2009 in Scharnstein stationierte Airmed 2 der Fluggesellschaft Flymed im Einsatz.

Wie hoch sind die Kosten für einen Hubschrauber-Standort?

Der Betrieb in Linz und Suben kostet laut Geschäftsführer der ÖAMTC-Flugrettung, Reinhard Kraxner jeweils 1,7 Millionen Euro pro Jahr.

Wie oft kommen die ÖAMTC-Rettungshubschrauber pro Jahr zum Einsatz?

Im Vorjahr flogen die beiden Hubschrauber 855 Einsätze. Medizinische Notfälle machten fast die Hälfte davon aus. 13 Prozent der Einsätze entfielen auf Verkehrsunfälle, je acht Prozent auf Haushalts-, Arbeits- und Freizeitunfälle.

Wie wird die Flugrettung in Oberösterreich finanziert?

Für den Standort und die Infrastruktur ist das Land zuständig. Die Kosten für Helikopter, Flugstunden und Personal müssen von dem Betreiber getragen werden. Die Sozialversicherungsträger, wie zum Beispiel die Gebietskrankenkasse übernehmen die Kosten für Einsätze nur dann, wenn der Transport aufgrund der Diagnose auch gerechtfertigt war – also eine lebensbedrohliche Situation vorlag. „Ist der Patient tot oder leichter verletzt, als zunächst angenommen, droht der Betreiber auf den Einsatzkosten sitzen zu bleiben“, sagt Kraxner.

Wie hoch sind diese Kosten?

2006 und 2007 hatte die ÖAMTC-Flugrettung nach eigenen Angaben österreichweit einen Abgang von fünf Millionen Euro, im Vorjahr 2,5 Millionen. Kraxner: „Das Land Oberösterreich hat uns als Hilfe seit 2008 eine Million Euro zugeschossen.“