SANKT MARIENKIRCHEN. Sanitäts- und baurechtliche Verhandlung verlief ruhig und ohne Anrainerproteste. Behörde gibt grünes Licht für erstes privates Krematorium in Samarein.
Nach Linz und Steyr wird in St. Marienkirchen das dritte Krematorium in Oberösterreich errichtet, es ist das erste eines privaten Betreibers. "Wir werden den positiven Bescheid wahrscheinlich nächste Woche erteilen, aus sanitätsrechtlicher Sicht spricht nichts gegen das Projekt", sagt Yvonne Weidenholzer von der Bezirkshauptmannschaft Eferding.
Vergangene Woche fand die bau- und sanitätsrechtliche Verhandlung ohne Anrainerproteste statt. Zuvor waren die Pläne heftig diskutiert worden. Altbürgermeister Josef Dopler sprach sich gegen das Projekt aus, weil es nicht in die Naturpark-Gemeinde passe. Anrainer, auch aus der Nachbargemeinde Scharten im Ortsteil Breitenaich, haben mit den Plänen keine Freude und intervenierten.
Betreiber sind die beiden Chemiker Stefan Kleiner und Peter Tappler, die die Betriebs- und ErrichtungsgmbH in Moosdorf im Innviertel gegründet haben. Gebaut wird das Krematorium nach dem modernsten Stand der Technik auf ihrem Grundstück im Betriebsbaugebiet an der B 134 in der Nähe des Nahversorgers "Land lebt auf" und der Firma Hellmayr.
VP-Bürgermeister Harald Grubmair steht dem Projekt neutral gegenüber. "Es ist natürlich ein sehr sensibles und emotionales Thema, aber bei uns wird das Krematorium im Betriebsbaugebiet stehen und nicht wie in Linz-Urfahr mitten im Wohngebiet", sagt Grubmair. Als oberste Baubehörde will er bis August nur mehr einen Punkt geklärt wissen, bei dem es um den Abfluss der Hangwässer oberhalb des Betriebsbaugebietes geht. "Ich glaube aber nicht, dass das Projekt noch scheitern könnte", sagt der Ortschef. Ein Baubeginn noch heuer ist somit möglich.
Die Behörde wird einen 24-Stunden-Betrieb bewilligen, acht Kremationen täglich sind geplant.
Die Betreiber sind überzeugt, dass der Bedarf für eine drittes Krematorium in Oberösterreich gegeben ist. "Die Zahl der Urnenbestattungen steigt, viele heimische Bestatter lassen Kremationen in Bayern durchführen, der Standort passt geografisch ideal", sagt Stefan Kleiner. Feuerbestattungen seien umweltfreundlicher und schadstoffarmer als Erdbestattungen, das Grundwasser werde nicht belastet. Einen Preiskampf mit den kommunalen Anbietern werden sich die beiden nicht liefern. Stattdessen wollen sie mit Service und Dienstleistungen punkten, nach längsten drei Werktagen soll die Urne bei den Bestattern und Angehörigen sein.
Quelle: ooeNachrichten
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